Terra Preta - Wundererde aus Südamerika

13 September 2022
 Kategorien: Landwirtschaft, Blog


Terra Preta gilt als die Wundererde aus dem Amazonas. Besonders Gärtner, die einen nährstoffarmen Boden haben, werden das kennen, dass ihre Pflanzen viel Zuwendung benötigen und dann auch noch wenig Ertrag haben. Auch Stauden wachsen eher schlecht auf einem sandigen, nährstoffarmen Boden. Hier kommt Terra Preta ins Spiel, die schon Jahrtausende alt ist. Diese Erde kann man auch selbst herstellen und kann dem Boden enorm guttun. Ihr Namen kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet „Schwarze Erde“. Das erste Mal gefunden wurde sie bei archäologischen Ausgrabungen in Brasilien. Doch schnell war klar, dass die Erde nicht zu 100 Prozent natürlich entstand. Die Terra Preta wurde genauer unter die Lupe genommen und man fand darin menschliche sowie tierische Ausscheidungen, Knochen und auch Lebensmittelreste und zudem auch eine Menge Holzkohle. Daraus schlossen die Wissenschaftler, dass die Ureinwohner die Erde selbst hergestellt haben, damit sich die Erträge aus einem nährstoffarmen Boden deutlich erhöhen lassen.

Erde selbst herstellen
Ebenfalls im eigenen Garten kann die schwarze Erde eingesetzt werden, um den Boden zu verbessern. Mit etwas Improvisationstalent und Aufwand kann man die Schwarze Erde selbst herstellen. Benötigt werden dazu, organische Gartenabfälle, Grünschnitt, Bioabfälle und zehn Prozent Holzkohle. Sämtliche Bestandteile werden mit einem Häcksler zerkleinert und in einem Eimer oder einer Tonne mit Deckel vermischt und dann mit einem Stampfer verdichtet. Es wird so viel Leitungswasser über das Gemisch gegossen, bis es feucht ist. Nun lässt man es über 3 Wochen fermentieren. Es sollte darauf geachtet werden, dass dabei die Außentemperatur nicht unter 15 Grad fällt, sonst kommt der Fermentierungsprozess ins Stocken. Nach den drei Wochen wird das Gemisch nun dünn auf der Beetfläche ausgebreitet und muss für mindestens ein halbes Jahr mit einer Plane abgedeckt werden. Die Regenwürmer und Mikroorganismen übernehmen in dieser Zeit die Aufgabe, dass das Material verendet. Als Ergebnis hat man eine nährstoffreiche Terra Preta.

Einsatz im Garten
Aufgrund der hohen Nährstoffe ist Terra Preta perfekt geeignet für den Nutzgarten. Fruchtpflanzen wie Gurken, Zucchini, Tomaten und Co. gehören nämlich zu den Starkzehrern. Zum Wachsen und zur Fruchtbildung benötigen sie sehr viele Nährstoffe und natürlich auch viel Wasser. Doch auch andere Starkzehrer wie Rittersporn, Chrysanthemen und Dahlien sollte mit etwas Schwarzen Erde gefüttert werden. Bei eher anspruchslosen Pflanzen wie Kräutern ist eher davon abzuraten. Denn sie können aufgrund der vielen Nährstoffe weniger gut gedeihen. Im Gegensatz zur gekauften Blumenerde beinhaltet die schwarze Erde kein Torf. Das wiederum gilt als nachhaltig, da keine Moore aufgrund der Herstellung der Erde ausgebeutet werden müssen.

Wenn Sie mehr zum Thema Terra Preta erfahren möchten, können Sie Seiten wie z. B. von der bionero GmbH besuchen.


Teilen